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AutorenbildJulia May

Fertigprodukte ohne Fertigprodukte - geht das?

Aktualisiert: vor 3 Tagen

Hannas Tipps zum Thema: Was essen, wenn ich mal nicht kochen kann?

Tiefkühlspinat ohne Alles
Fertigprodukte gibt es auch ohne Zusatzstoffe

Ist ja eigentlich paradox, aber gibt es auch industriell verarbeitete Fertigprodukte "ohne Chemie"?

Manchmal muss es trotz Achtsamkeit und Entschleunigung einfach schnell gehen. Mit einem Blick auf die Zutatenlisten können wir dann auch Fertigprodukte nutzen, obwohl diese nie so nachhaltig sein können wie frisches regionales Gemüse.


Wie stark verarbeitet ein Produkt ist, können wir als Verbraucher oft nicht so einfach herausfinden. Es müssen zwar alle Zutaten auf den Verpackungen auftauchen, inklusive der kodierten E-Stoffe. Über die Verarbeitungsprozesse wird aber in der Regel nicht genau informiert. Manchmal sind die Zutaten auch sehr klein gedruckt und wir müssen sie suchen.


Wir können an der Zutatenliste aber dennoch sehen, ob ein Produkt stark verarbeitet ist:

Es tauchen deutlich mehr Zutaten auf, als wir uns das vorstellen - und es sind Begriffe in der Liste, mit denen nur ein Lebensmitteltechniker oder Chefkoch wirklich etwas anfangen können.

Abgesehen von diesen Zutaten, die auf eine starke Verarbeitung hinweisen, ist es für viele von uns wichtig, ob Zucker im Produkt versteckt ist. Es lohnt sich versteckte Zucker aufzuspüren, denn die sind oft verantwortlich für Heißhunger-Attacken und den Wunsch nach etwas Süßem, den wir manchmal gar nicht aus dem Kopf bekommen können. Zucker ist oft sogar in herzhaften Produkten, wie Brotaufstrichen oder fertigen Eintöpfen oder anderen Fertiggerichten zu finden, auch wenn diese im Bioregal liegen oder irgendwie einen gesunden Look haben. Warum? Es ist einfach und kostet nicht viel Zeit mit Zucker den Geschmack herzhafter Gerichte abzurunden: Geschmackliche Tiefe entsteht, ohne dass du z.B. lange schmoren musst.


Aber vor allem hat Zucker einen Effekt: Zucker macht Lust auf mehr von diesem Produkt.

Übrigens kommt diese Message auch dann in unserem Gehirn an, wenn irgendein Süßstoff verarbeitet wurde! Und auch deshalb ist es nicht so leicht, sich auf den Weg zur gesunden Ernährung zu machen, wenn du in einer Situation lebst, in der du nicht alles selber kochen kannst. Trotzdem hast du es in der Hand was du letztendlich zu dir nimmst - auch wenn du im Moment nicht selber kochen kannst. Wenn du die Zutatenliste verschiedener Produkte vergleichst, kannst du häufig sogar Unterschiede finden, und dich dann für das am wenigsten verarbeitete Produkt, am besten eins ohne Zucker, entscheiden.


Egal was du suchst - checke bei Fertigprodukten kurz die Zutatenliste

=> Wiederhole das ruhig ab und zu, auch wenn du ein Produkt schon kennst, denn die Produzenten verändern manchmal ihre Rezepturen, damit etwas länger haltbar ist, oder kostengünstiger produziert werden kann, nachdem ein Produkt etabliert ist. Manchmal erkennst du es sogar am Geschmack, der irgendwie anders ist.


Hannas Tipps:

  1. Tomatenpürees und andere Tomatensoßen: Sogar ein so simples Produkt wie Tomatenmark enthält manchmal Zucker und Konservierungsstoffe. Tomatenpüree oder Dosentomaten sollten am besten nur aus Tomaten bestehen.

  2. Pflanzliche Milch: Hier gibt es große Unterschiede. Manche Milchalternativen haben lange Zutatenlisten. Such dir Milchalternativen heraus, die keinen Zucker - aber die auch keinen Zuckerersatz zugesetzt haben. Eine einfache Sojamilch besteht z.B. aus Sojabohnen, Wasser und eventuell etwas Salz - Hafermilch aus Hafer, Wasser, Sonnenblumenöl und etwas Salz.

  3. Brot: Viele Brote werden z.B. mit Zuckerrübensirup oder Karamellsirup dunkler gemacht, damit sie aussehen wie dunkeles Vollkornbrot. Du kannst aber leicht auch Brot finden, das nur aus Getreide, Hefe oder Sauerteig, Salz und Wasser besteht.

  4. Brotaufstriche: Ob vegan oder konventionell mit Frischkäse oder Wurst - auch hier gibt es große Unterschiede in der Zutatenkombination.

  5. Tiefkühlgerichte: Bereits vorbereite Gemüsemahlzeiten mit allem drum und dran haben nicht nur oft Zucker zugesetzt, sondern auch Fette, die durch die Verarbeitung nicht mehr so wertvoll sind, wie reine pflanzliche Öle.

    Wenn du Tiefkühlgemüse magst, dann ist es viel gesünder Gemüse zu kaufen, dass du selber würzen kannst: Z.B. mit Olivenöl, Kräutern, Salz und Pfeffer. Wenn du erstmal angefangen hast, mit diesen einfachen Gewürzen zu spielen, wirst du merken, dass pures Gemüse auch so sehr gut schmeckt.

  6. Convenience Food, Eingelegtes Gemüse - auch die gute alte Essiggurke - sind auch oft viel zu süß und voller unbekannter Zutaten. Sogar im Dosengemüse, dass sich z.B. sehr gut dafür eignet mal schnell einen Eintopf zusammenzurühren ist oft mehr als nur Gemüse, Wasser und Salz enthalten...

  7. Wenn du Milchprodukte isst: Manche Joghurt- und Käsesorten bestehen aus viel mehr Zutaten als Joghurt und Milchsäurebakterien, schau dir die Zutaten gut an.

  8. Müsli und Porridge: Tatsächlich steht auch auf den meisten Zutatenlisten von fertig zusammengemischten Müslis Zucker. In manchen Geschäften gibt es keine Müslis ohne Zuckerzusatz. Die einfachste Lösung dafür: Mix dir aus Getreideflocken, Nüssen und ungesüßten Trockenfrüchten ab und zu dein Müsli selbst zusammen. Dies ist dazu deutlich kostengünstiger.

  9. Snacks: Nüsse ohne Fett und Salzzugabe, Trockenfrüchte ohne Zucker und frisches Obst sind viel gesünder und nachhaltiger als Croissants und Laugenbrezeln.

  10. Last but not Least... die Getränke: Halte dich am Besten ans Wasser. Säfte, Smoothies, Cafegetränke oder Eistees sind eigentlich immer sehr süß oder gesüßt und hoch verarbeitet. Als Anreiz haben sie in letzter Zeit oft das Label vegan, mit dem Gesundheit suggeriert wird. Ein Blick auf die Zutatenliste ist auch bei der Entscheidung für ein Getränk mein Tip #1.



    Was mache ich im Restaurant?

    Ein positiver Effekt der Ernährung ohne stark verarbeitete Industrieprodukte ist, dass wir nach einer Weile schmecken können, ob die hausgemachte Salatsoße oder die Tomatensoße auf der Pizza im Haus hergestellt werden oder Fertigprodukte sind.

    Salatdressings kann man oft "extra" bestellen, du kannst auch um Essig und Öl bitten. Neuerdings sind leider Nachspeisen und Gebäck oft Fertigprodukte. In guten Restaurants geben die Kellner Auskunft, was vor Ort selbstgemacht wird und was nicht.


Hanna zum Thema Fertigprodukte und Zutatenlisten:

  • Checken lohnt sich - bleib dran ;)

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